Flacher Regenwaldfluss, wie wunderschöne Orte gibt es auf dieser Welt!
Paula und ich am Flussstrand
Paula
Misahualli, die Affenstadt
Deshalb Affenstadt! Das Flussufer
Was braucht man mehr zum Glücklichsein?!
Affen, Affen, Affen
Auf dem Fluss...
Die Barke an der Anlegestelle vor dem Fluss
Im Indianerdorf, wobei das Mädchen mit Sicherheit nicht immer so rumläuft...
Ein Kakadu, der da auf einmal saß...
Himmel und Baumkronen
Ameisenbär (oder was ist das?)-Affen fight
Trösten...
Beim Laufen helfen... (die 2 Schüler "meiner" Klasse mit körperlicher Behinderung; Anthony links und Mateo)
Ein Foto mit Hanni und der Klasse von Ruth (alle sehbehindert bzw. blind)
Daniel ist nicht behindert, aber war für ein Treffen mit Hanni zur Schule gekommen; er hat 4 Operation am Kopf und Chemotherapie hinter sich, ein großer bösartiger Tumor, der mehrmals wiedergekommen ist mit wenig Überlebens-Chance
Hannis Besuch!
Wir haben hier zur Zeit ein ganz merkwürdiges Wetter, um 7 Uhr stehe ich auf, es regnet in strömen. Eine Stunde später strahlender Sonnenschein, eine weitere Stunde später wieder alls bewölkt. Und nachmittags wirds dann immer ganz komisch heiß, so wie jetzt grade. Die Sonne explodiert zwischen den riesigen dunklen Wolken hervor. Abends dann schönstes Sommerwetter und nachts wache ich auf, weil die Regen so laut aufs Dach knallt (..da mein Zimmer ja unterm Dach ist).
Ich bin weiterhin im Verzug mit dem Blog. Vom 14.-21.11. war Hanni hier in Puyo. Hanni ist eine gute Freundin von Mamas Patentante aus München; sie ist inzwischen Ende 60, hat einige Jahre in Ecuadors größter Stadt Guayaquil gelebt, wo ihr Mann die deutsche Schule geleitet hat. Sie hat dort ein Jahr täglich im Armenviertel gearbeitet, später einen sehr großen Beitrag zum Aufbau der Musiktherapie in Ecuador geleistet, die Waldorf-Pädagogik hier verbreitet, Kongresse organsiert, unzählige Projekte gestartet und erfolgreich durchgeführt; sie reist weiterhin ein- bis zweimal im Jahr nach Ecuador und hat sowohl in Deutschland, als auch hier wahnsinnig viele "Ecuador-Kontakte". Sowohl die Schule, als auch der Kindergarten in der Esperanza-Wohnsiedlung, in denen ich arbeite bestehen größtenteils nur ihretwegen. Hier in Puyo ist sogar ein Museum nach ihr benannt! Vor einem guten halben Jahr, als ich grade mitten in meiner Abi-Lernphase steckte und noch keinen blassen Schimmer vom "danach" hatte, rief sie eines nachmittags an um mit Mama zu sprechen, die nicht da war. Ich kannte bis zu dem Zeitpunkt nur ihren Namen, aber wir kamen ins Gespräch.. ja, und bin ich hier in Ecuador.
Ich hatte ehrlich gesagt etwas Bedenken, als ich hörte, dass Hanni nach Ecuador kommt, während ich auch hier bin. In Deutschland hatten wir oft telefoniert, uns einmal getroffen und so sehr ich sie dort schon mochte, hatte sie doch immer sehr genaue Vostellungen davon, wie etwas laufen soll, wie man sich verhält, wie man etwas macht, grade im Bezug auf Ecuador; und ich wusste nicht ob ich dem in ihren Augen gerecht werden könnte.
Die gemeinsame Woche mit ihr hier war jedoch eine wunderbare Zeit; wir haben uns hervorragend verstanden und uns sehr viel unterhalten. Ich hab sie in den 6 Tagen zu vielen Projekten und Menschen begleitet, die sie unterstützt und betreut, was für mich nochmal ein wichtige und vor allem sehr, sehr interessante Erfahrung und Teil meines Praktikums war, was das Thema Entwicklungs- und Sozialarbeit in Südamerika angeht... Ich würde nun gerne 20 Seiten mit meinen Erfahrungen in dieser Woche schreiben, aber ich probiere mich "kurz" zu fassen. Was ich schwierig zu sehen fand (in dem Sinne, dass ich nicht weiß, welche Schlüsse ich daraus ziehen soll) ist, wie erschwert die Entwicklungsarbeit durch die Leute wird, denen geholfen wird. Aber das hat vielleicht auch etwas mit der südamerikanischen Mentalität zu tun... Es muss einfach immer wieder nachgefragt und -gehakt werden bis hier etwas geschieht. Eine schwierige Sache, die sich zugetragen hat, als Hanni hier war, will ich probieren kurz gefasst aufzuschreiben: In der Esperanza (8 Doppelhaushälften für sehr arme Familien mit mind. einem behinderten Familienmitglied; sie zahlen nur 25$ Miete im Monat) gibt es einen wunderschönen, kleinen Waldorfkindergarten, erbaut für die Kinder der Esperanza. Die Eltern zahlen einen sehr geringen Beitrag, alles andere wird von Spenden aus Deutschland finanziert. Eine Kindergärtnerin (Fanny, die ich sehr gerne mag) und eine Haushälterin (Rosa, die aber im Grunde auch Kindergärtnerin-Arbeit macht) arbeiten dort, beide wohnen in der Esperanza. Fanny [die auch eine unglaubliche Lebensgeschichte hat... Ihre leicht behinderte Mutter sowieso 2 ihrer Tanten wurden allesamt vom selben Onkel vergewaltigt und daraufhin schwanger, mit 17 verliebte sich Fanny in ihren vermeintlichen Cousin (in echt Halb-Bruder, das wurde ihr erst Jahre später erzählt...), wurde schwanger von ihm und bekam ein schwer behindertes Kind, Heidi. Heidi starb vor 5 Jahren in Hannis Armen, nachdem Fanny sie jahrelang gepflegt hatte] wurde vor 3 Jahren eine 6-wöchige Waldorfkindergärtnerinnen-Ausbildung in Columbien komplett von Hanni bzw. von der Konkreten Hilfe Ecuador bezahlt, damit sie im Kindergarten arbeiten kann. Nebenbei hat Fanny in den letzten Jahren Samstags studiert (Sektretärin, hier kann man irgendwie alles studieren) und hat jetzt von einem auf den anderen Tag eine Stelle hier im "Municipio"angenommen, die sie nur auf Grund ihrer Kindergärtnerinnen-Ausbildung (wie gesagt, von deutschen Spenden finanziert, damit sie imKindergarten der Esperanza arbeiten kann) bekommen konnte... Seit einem 3/4 Jahr hat Hanni eine Anwältin hier gebeten, Abreitsverträge zu machen, damit sowas nicht geschieht; ist natürlich noch nicht geschehen... Das ist nun das erste Problem: Wie bekommt man schnell (!) eine Kindergärtnerin mit Waldorf-Ausbildung bzw. Ahnung von der Waldorf Pädadgogik? Das zweite Problem zur Zeit ist, dass nur noch 2 von den 10 Kindern im Kindergarten tatsächlich aus der Esperanza kommen, alle anderen sind Lehrer- und Anwaltskinder und die Eltern freuen sich blöd für so einen tollen Kindergarten so einen Spottpreis zu zahlen. Einerseits braucht man auch diese Kinder, weil es in der Esperanze zur Zeit nicht genug gibt, andererseits wird nun der Kindergartenaufenthalt von Kindern reicher Ecuadorianer von deutschen Spenden gezahlt, auch nicht Sinn der Sache. Also, hier mal ein kleines Beispiel dafür, wie schwierig es ist eine tolle und zunächst mal gut funktionierende Idee aufrecht zu erhalten...